Die Maximilian-Kolbe-Schule in Hausen
Die Maximilian-Kolbe-Schule wurde 1970 von Eltern in Rottweil als Freie Katholische Grund- und Hauptschule gegründet. Sie befindet sich am Ortsrand des Stadtteils Rottweil-Hausen, umrahmt von Wald und Wiesen. Grundlage unseres Unterrichts ist der Marchtaler Plan, der auf der Basis des christlichen Menschenbildes eigens für die Freien Katholischen Schulen entwickelt wurde.
Weitere Infos zum Marchtaler Plan und seinen bestimmenden Elementen findet man hier.
Nachfolgende Videos geben einen Einblick in unsere Schule - einfach anklicken!
Das Leitbild der MKS
Als katholische freie Schule streben wir an der Maximilian-Kolbe-Schule eine christliche Erziehung der uns anvertrauten jungen Menschen an. Diese Erziehung möchte gleichgewichtig Bildung und Wissen sowie personale und soziale Kompetenz vermitteln und Erfahrungen ermöglichen, dass christliches Leben auf Hoffnung hin angelegt ist. Weltoffenheit und christliches Miteinander sollen gelebter Alltag in unserer Gemeinschaft sein.
Unsere Schulgeschichte
Die Maximilian-Kolbe-Schule wurde 1970 von Eltern in Rottweil als Freie Katholische Grund- und Hauptschule gegründet. Sie befindet sich am Ortsrand des Stadtteils Rottweil-Hausen, umrahmt von Wald und Wiesen.
Als am 8. Februar 1967 der Landtag von Baden-Württemberg mit verfassungsändernder Mehrheit die Änderung des Artikels 15 der Landesverfassung beschloß, ging in unserem Bundesland eine lange Tradition zu Ende: Die öffentlichen konfessionellen Volksschulen (Grund- und Hauptschulen) wurden durch die "christliche Gemeinschaftsschule" abgelöst. Diesem Entscheid ging eine lange und höchst kontroverse Diskussionsphase voraus.
Es bildeten sich Elternvereinigungen, besonders im südlichen Württemberg, die sich dieser Entwicklung vehement widersetzten. Der Konflikt wurde vom Gesetzgeber dadurch entschärft, dass er im neuen Artikel 15 LV für den Bereich Südwürttemberg-Hohenzollern die Möglichkeit "staatlich geförderter privater Volksschulen" schuf. Daraufhin bildeten sich an 9 Orten Elternvereine als Schulwerke, die als juristische Personen Schulträger dieser sogenannten "Umwandlungsschulen"/ Schulwerksschulen werden konnten: Bad Waldsee, Biberach, Friedrichshafen, Ravensburg, Reutlingen, Rottenburg, Rottweil, Spaichingen, Tettnang.
1972 schlossen sich die örtlichen Schulwerke zur Dachorganisation "Katholisches Schulwerk in der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V." zusammen.
Unsere Profilierung
"Bildung mit Kopf, Herz und Hand" (Pestalozzi)
In aktuellen Bildungsdiskursen wird von Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie der Arbeitswelt zunehmend eine Schulbildung gefordert, die auf konkrete und greifbare Lebensweltbezüge vorbereiten soll. Diese Forderung muss nicht im Widerspruch zu einem (bisherigen) allgemeinbildenden Gedanken stehen, das zeigt sich an dem ganzheitlichen Konzept des Marchtaler Plans, das beide Grundideen aufnimmt und miteinander vereint. Neben der allgemeinbildenden Erziehung unserer jungen Menschen legt die Maximilian-Kolbe-Schule ein besonderes Augenmerk auf die handwerkliche Bildung der Schülerinnen und Schüler. Hierbei werden sowohl die menschlichen Bedürfnisse nach eigener Entfaltung und handwerklicher Gestaltung berücksichtigt, als auch auf die beruflichen Anforderungen und Erwartungen eingegangen. So werden die kognitiven Lernprozesse (Kopf), die emotionalen Bedürfnisse (Herz), sowie die haptische Betätigung (Hand) bei den Schülerinnen und Schülern geschult, gefördert und letztlich ganzheitlich vereint.
Unsere besonderen Angebote in diesem Bereich:
- Beginn der musisch-handwerklichen Bildung für alle Schüler/innen bereits ab Klasse 3/4: Werken und Textiles Werken in der Grundschule
- Durchgängigkeit der Fachbereiche Hauswirtschaft und Technik von Klasse 3-10
- Viele handwerkliche AG-und Ganztagesangebote innerhalb des Unterrichts (bis zu 4 Std. pro Woche) in den Klassen 5/6/7, z.B. kreatives Gestalten, Töpfern, Handwerkstatt, textiles Gestalten, Foto-AG, etc.
- Zusätzlich frei wählbare Angebote in der Mittagsfreizeit z.B. offene Handwerkstätten (Ton, Natur, Holz oder Kunst), Theater, Kunst, etc.
- Ein 2012 neu erbautes Gebäude für die handwerklichen Fächer mit einer qualitativ hochwertigen Ausstattung.
- Umfangreiche Berufspraktika in Klasse 8 und 9: Tagespraktikum und Blockpraktikum.
- Berufswegeabend zur möglichen Kontaktaufnahme mit verschiedenen Firmen aus der Region.
- Soziales Praktikum für Ganztagesklassen.
- Kooperationen innerhalb und außerhalb der Schule bei Projekten in den Wahlpflichtfächern: z.B. Soziales Projekt mit Kindergärten („Gesundheit und Soziales“), Apfelprojekt mit der Grundschule („Natur und Technik“) und Planspiele („Wirtschaft und Informatik").
Unser Schulpatron
Maximilian Kolbe war Sohn eines einfachen Arbeiters, besuchte eine Schule der Franziskaner in Lemberg - dem heutigen Lwòw - und trat im Alter von 17 Jahren unter dem Namen Maximilian dem Minoritenorden der Franziskaner bei. Er konnte in Rom studieren und schon nach vier Jahren promovieren. 1918 wurde er zum Priester geweiht, 1919 kehrte er nach Polen zurück als Lehrer für Philosophie und Kirchengeschichte am Priesterseminar der Franziskaner in Kraków; daneben gab er christliche Zeitungen und Zeitschriften heraus.
Nach einer Ruhepause aufgrund einer schwerer Tuberkulose-Krankheit gründete er 1927 in Teresin westlich von Warschau ein Kloster, dessen Vorsteher er wurde. 1930 begab er sich zur Missionsarbeit nach Nagasaki in Japan. Im fernen Osten gründete er zahlreiche neue Missionsstationen.
1936 kehrte Kolbe in seine Heimat zurück und leitete sein Kloster weiter. Nach dem Überfall der Deutschen auf Polen im September 1939 fiel der engagierte Mann den Besatzern schnell unangenehm auf. Im September 1940 wurde er dann verhaftet und ins Lager Oranienburg gebracht, welches er im Dezember aber wieder verlassen durfte. Im Februar 1941 wurde er erneut verhaftet und ins Vernichtungslager Ausschwitz - dem heutigen Oswi ´ecim - eingewiesen. Im Juli 1941 wurden bei einem Appell vor dem KZ-Kommandanten Fritsch zehn Männer ausgesondert, die als Strafaktion wegen der Flucht eines Gefangenen in den Hungerbunker eingeschlossen werden sollten. Einer der Ausgesonderten, Franz Gajowniczek, schrie laut auf und erinnerte unter Tränen an seine beiden Söhne. Der am Appell teilnehmende Kolbe trat hervor und bot sein Leben für das des Familienvaters, was Kommandant Fritsch akzeptierte.
Kolbe wurde also in den Hungerbunker gesteckt, in dem man ihn tagelang singen und beten gehört habe. Nachdem die anderen neun Leidensgenossen schon verhungert waren, Kolbe aber noch wenige Lebenszeichen von sich gab, verabreichte der Lagerhenker ihm schließlich eine Giftspritze, was den endgültigen Tod bedeutete.
Kolbe wurde 1971 selig gesprochen. Bei der Heiligsprechung 1982 durch den polnischen Papst Johannes Paul II. war der gerettete Franz Gajowniczek auf dem Petersplatz in Rom dabei.
Gedenktag: 14. August