20.05. Ausflug ins Neckartal
Klasse 2a lässt sich in Märchenwelt entführen
Es war einmal ein kleiner Floh....so entführte Märchenerzählerin Sigrid Schneider-Hertkorn die Klasse 2a und ihre drei Begleiterinnen kürzlich in die Welt der Hexen, Riesen, Prinzessinnen und in verwunschene Wälder voller Geheimnisse...
Bei ihrem Busausflug ins Rottweiler Neckartal war es drückend heiß, zum Glück bot das dicke Gemäuer der alten Industriebrache angenehme Kühle, als die neugierige Gruppe den fantasievoll gestalteten Theaterraum der Erzählwerkstatt MÄRCHEN KREATIV betrat. Zu bestaunen gab es Allerhand: Marionettenfiguren und Handpuppen, zauberhafte Wesen, die von der Decke hingen und vor allem eine zugedeckte Kulisse im Bühnenraum, die auf ein spannendes und erlebnisreiches Theaterstück hindeutete. Nach dem gemeinsamen Vesper ging es dann auch schon los mit einem "Warm-up-Theater", einer Bildergeschichte von der kleinen Schusselhexe, die so tollpatschig und vergesslich wie sie war, allerhand Missgeschicke erlebte und so manchen Schabernack trieb. In ihrem krummen Hexenhaus und mit ihrem krummen Hexenbesen brachte sie sogar einen Riesen zur Vernunft und beschützte so den ganzen Hexenwald vor dem riesigen Troll, der am Ende schließlich zum Freund wurde.
Nach dieser toll inszenierten Bildergeschichte wurde es dunkel im Theaterraum, die Bühne war frei für die von Sigrid Schneider-Hertkorn selbst gefertigten Marionetten, die an vielen Fäden wie von Zauberhand auf der Bühne agierten und graziös hinter den Kulissen auftauchten und wieder verschwanden. Unterstützt wurde sie dabei von einer weiteren Marionettenspielerin und einem Bühnenhelfer.
Die nun folgende Geschichte handelte von einem Holzfäller, der mit seiner Frau und seinen drei Töchtern am Waldrand lebte und täglich zur Arbeit in den Wald ging. Dort sollte er von seiner ältesten Tochter mit Essen versorgt werden und streute ihr als Wegweiser Hirsekörner auf den Boden, die von den Waldvögeln jedoch aufgepickt wurden. Es kam, wie es kommen musste, die Tochter verirrte sich im Wald und kam an ein altes Häuschen, bewohnt von einem alten Greis, zwei bunten Hähnchen und einer bunten Kuh. Sie nahmen sie auf und ließen sie Essen zubereiten, das dem alten Mann gut schmeckte, die Tiere jedoch bekamen nichts. So legte sich die älteste Tochter schlafen und wurde sogleich vom alten Greis in ein Kellerloch verbannt. Der zweiten Tochter ging es am nächsten Tag genauso, auch sie verlief sich im Wald, weil die ausgestreuten Linsen von den Vögeln stibizt wurden. Auch ihr Schicksal endete im Kellerloch, denn auch sie bedachte die Tiere beim Abendessen nicht. Die dritte Tochter jedoch, die den Weg zum Vater trotz der ausgestreuten Erbsen nicht mehr fand, zeigte ein Herz für Tiere und gab der bunten Kuh ein Buschel Heu, den Hähnchen eine Schale Körner und aß erst ganz zuletzt, als alle satt waren. Als auch sie sich schlafen legte, passierte etwas Wundervolles. Das alte Häuschen verwandelte sich über Nacht in ein Märchenschloss, der alte Greis neben ihr wurde zum stattlichen Prinzen, seine Tiere waren fortan ihre Diener und eine königliche Hochzeit besiegelte das junge Glück.
Und was wurde wohl aus den Schwestern? Sie mussten im Köhlerwald arbeiten und hofften auf eine Rückkehr nach Hause. Wie gerne würden sie an der Stelle ihrer jüngeren Schwester im Schloss wohnen...doch wenn sie ihr Herz für Tiere noch immer nicht entdeckt haben...arbeiten sie dort wohl noch immer.
Nach dieser zauberhaften und sehr professionell inszenierten Geschichte machten sich die inzwischen sichtlich müde wirkenden Theatergäste wieder auf den Rückweg zur Schule. Eine willkommene Abkühlung gab es an der MKS schließlich noch im Schülercafé, wo alle zum Abschluss noch ein leckeres Eis genießen durften.
Ein gelungener Ausflug!